Aschermittwoch
Der Aschermittwoch stellt in der Westkirche seit dem Pontifikat Gregors des Großen den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit dar. Die Bezeichnung Aschermittwoch kommt von dem Brauch, in der Heiligen Messe dieses Tages die Asche vom Verbrennen der Palmzweige des Vorjahres zu segnen und die Gläubigen des Vorjahres zu segnen und die Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche zu bezeichnen. Der Empfang des Aschenkreuzes gehört zu den heilwirksamen Zeichen, den Sakramentalien.

Büttenrede
Die Büttenrede geht auf eine alte Form des „Rügerechts“ im Mittelalter zurück, wo der einfache Bürger in der Fastnachtszeit ungestraft seine Meinung sagen durfte. Bei Fastnachtssitzungen ist dies eine Symbolfigur der jeweiligen Gesellschaft (Protokoller, Till,…), die aus der Bütt meist in gereimter Form komische Vorfälle, Kultur und Politik anklagt und mit diesen ins Gericht geht. Mit Beginn der organisierten Sitzungsfastnacht in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts sind die Büttenreden in der heutigen Form nachweisbar.

Carneval
Im Barock wurde das Wort Carneval aus dem italienischen übernommen. Es leitet sich vermutlich von „Carne levale“ ab, also von der lateinischen Mahnung, in der Fastenzeit dem Fleisch zu entsagen.

Elf
Der Begriff wurde mit der Rheinischen Karnevalsreform 1823 eingeführt und hat seine Wurzeln in der Besetzung der linksrheinischen Region durch Frankreich nach der Französischen Revolution. Französisch wurde Amtssprache, es galten französische Gesetze und Gerichtsbarkeit. Im Zuge der Revolution hatte dies aber auch die Bürgerrechte gebracht, mit einer gewissen Redefreiheit und einer Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz. Mit der Niederlage Napoleons hatte dieses ein Ende, und es kam zur Restauration des Absolutismus. In Mainz waren die Österreicher und Preußen gemeinsam die Militärmacht. Köln, die einst freie kaiserliche Reichsstadt, kam gänzlich unter preußische Herrschaft.
Die Elf des Elferrat
Von den ihrer Rechte beraubten Bürgern wurde die Elf im Geiste der Französischen Revolution als Zahl interpretiert, die die Gleichheit aller Menschen versinnbildlicht, sozusagen eins neben ein. „ELF“ lässt sich aus den Anfangsbuchstaben der Losung der Französischen Revolution bilden: „Egalite, Liberte, Fraternite“ – „Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit.

Eule
Die Eule an der Bütt ist das Symbol der Weisheit

Fastnachtsbütt
Aus Dauben angefertigtes, ovales, nach oben zylindrisches und offenes Transportgefäß für Trauben. Es stand auf dem Wegen neben dem Wingert auf dem Erntewagen. In diese Feldbutte kippte der Buttenträger aus der Butt, über eine hölzerne Stehleiter steigend die Trauben ab. Der Name kommt von lat. butina. Die Narrenbütt der Fastnacht hat hier ihren Ursprung.

Fastnachtsfarben
Angeblich soll im Jahre 1840 ein Büttenredner seine Narrenkappe in den Saal geschwenkt und dazu gereimt haben: „Weiß ist die Reinheit unserer Absicht, dein Gelb ist das Sonnengold unserer Herzen, dein Rot ist die Feuerfarbe unserer Gedankenbilder, dein Blau ist der Azurhimmel unserer Freudigkeit“. Es war dies eine poetisch-romantische Beschreibung mit momentanem Unterhaltungswert, aber ohne jeden realen Bezug.

Eine durchaus interessante Deutung weist auf die Trikolore der französischen Revolution mit den Farben Blau-Weiß-Rot hin, die um die Farbe Gelb erweitert wurde. Bekanntlich wurden die ersten Narrenkappen nach dem Vorbild der Jakobinermütze gefertigt, die eine Kokarde in den Farben Blau-Weiß-Rot aufwies. Gelb könnte als alte Kirchenfarbe oder als eine der Farben, die im Kostüm der Clowns und Harlekine dominierten, eingebracht worden sein. Übrigens: Wichtig für den Fastnachter ist, dass Blau in dem Vierfarbbanner enthalten ist, denn kaum ein anderes Wort reimt sich besser auf Helau.

Helau
Über die Entstehung von Helau gibt es zahlreiche Erklärungsversuche: Am Niederrhein soll das „Helau“ einmal ein Hirtenruf gewesen sein. Eine weitere Erklärung leitet „Helau“ von Halleluja ab. Manche behaupten auch, dass „Helau“ auch „Hölle auf“ oder „hel auf (hel = germanische Götting der Unterwelt, hieraus hat sich Hölle entwickelt) bedeuten kann, denn Karneval wird ja schon seit sehr langer Zeit gefeiert, um den Winter und die bösen Geister, die bei der Öffnung der Hölle auf die Erde kamen, zu vertreiben.

Jokus
Der Jokus ist eine mutwillige, listige oder hinterlistige Handlung gegen andere, die keine schwerwiegenden rechtlichen Folgen hat. Es handelt sich dabei oft um ideenreiche Einfälle um andere zu ärgern, zu provozieren oder zu erschrecken.

Laterne
1761 erscheint bei einem Umzug zum ersten Mal die Laterne. Diogenes mit der Laterne, der mit ihr des Menschen Witz, also seinen Geist sucht. In diesem Sinne wird die Laterne geführt, um das Jahresgeschehen zu beleuchten.

Narr
Unter Narren verstand man im Mittelalter Menschen, die sich außerhalb der herrschenden Gesellschaftsordnung bewegten und weder den christlichen Glauben, noch die kirchlichen Gesetze beachteten. Man unterschied zwischen „natürlichen Narren“ und „Schalknarren“. Natürliche Narren waren jene Menschen, die von Natur aus eine körperliche oder geistige Behinderung aufwiesen und damit nach Volksmeinung von Gott gekennzeichnet bzw. bestraft waren. Schalknarren waren jene Personen, die sich berufsmäßig zur Unterhaltung von Publikum auf Straßen oder Jahrmärkten närrisch gebärdeten und in überzeichneter Form unzulängliches oder eigenwilliges Verhalten von Personen und/oder der Gesellschaft kritisch anprangerten.

Narrenkappe
In den Karneval eingeführt wurde die Narrenkappe von einem preußischen General. Der schrieb sie 1827 in Köln obligatorisch vor, damit man die von der Obrigkeit argwöhnisch beobachteten Narren leichter erkennen konnte. Andere Gegenden übernahmen dies dann später. Die Form der Kappen entsprach zuerst jener Mütze, die die Jakobiner der Französischen Revolution von 1789 trugen. Diese war ursprünglich die Kopfbedeckung der Leibeigenen und Sträflinge und wurde bei den Bastille-Stürmern zum Symbol der „Liberte“. Jetzt bedienten sich ihrer die nach „Narren-Freiheit“ strebenden Bürger im Rheinland. Zunächst wechselten die aus Papier gefertigten Kappen von Jahr zu Jahr. Es war Brauch, sie am Aschermittwoch zu verbrennen. Form und Ausstattung der Kappen änderte sich schon bald. Es entwickelten sich dann eine Vielfalt von Kappen, aber auch eine Hierarchie und die Kappen wurden nicht mehr verbrannt.

Narrenspiegel
Der Narrenspiegel war zunächst nur Sinnbild der Eitelkeit und die Darstellungen zeigen Narren, die sich im Spiegel betrachten. Dann änderte sich aber die Einstellung zum Spiegel, im Wechsel von der Selbstgefälligkeit zur Selbsterkenntnis: „Es ist Euer Spiegel, er zeigt die Herren des regierten Volkes und spiegelt die Torheiten und Untaten.“

Orden
Karnevalsorden waren ursprünglich dazu gedacht, staatliche und militärische Ordnung ins Lächerliche zu ziehen und die Geltungssucht mancher Persönlichkeiten zu persiflieren.
Im Laufe der Zeit wandelte sich jedoch die Bedeutung der Orden vom Juxartikel zu Ehrenzeichen oder Vereinsabzeichen in Form eines Haus- oder Jahresordens.

Rosenmontag
Der Begriff Rosenmontag entstand in Köln. 1823 hat sich das „Festordnende Komitee“ gegründet, um dafür zu sorgen, dass der Karneval in geordneten Bahnen abläuft. Dieses Komitee hielt jeweils am Montag nach dem dritten Sonntag vor Ostern seine Sitzung ab. Dieser Sonntag hieß Rosensonntag, weil an diesem Tag der Papst eine goldene Rose weihte, die er einer wichtigen Persönlichkeit überreichte. Nun hat sich das Komitee, das den Karnevalsumzug organisierte, nach seinem Versammlungstermin genannt: „Rosenmontagsgesellschaft“. Und jetzt heißt der Tag, an dem die Umzüge stattfinden, „Rosenmontag“.

Weiberfastnacht
Die Wiege der Weiberfastnacht steht in Bonn-Beuel: Vor 180 Jahren trafen sich Waschfrauen in dem damaligen Dorf zur weiblichen Karnevals-Revolte. 1823 durften die Männer den ersten Straßenkarneval miterleben, während die Frauen daheim arbeiteten. Ein Jahr später wollten die Beueler Waschfrauen den Karneval nicht mehr nur den Herren überlassen. Während die Männer am Donnerstag vor den tollen Tagen mit der Lieferung in Richtung Köln aufbrachen, legten die Frauen ihre Arbeit nieder und trafen sich zum närrischen Kaffeeklatsch. Das „Alte Beueler Damenkomitee von 1824“ wurde gegründet. Es war die Geburtsstunde der Weiberfastnacht.

Zugplakette
Ihren Ursprung haben die Zugplaketten in Mainz: Dort sollte nach dem zweiten Weltkrieg wieder ein Rosenmontagszug organisiert werden. Leider wusste man nicht, wie man dieses Unternehmen finanzieren sollte. Die Lösung schauten sich die Narren bei den Katholiken ab. Diese hatten den „Deutschen Katholikentag“ von 1948 in Mainz durch den Verkauf von Ansteckplaketten bestritten. Eine Idee, die bei den Fastnachtern große Zustimmung fand – die Zugplakette war geboren.