BEKANNTMACHUNG! BEKANNTMACHUNG!

„Ein Ausscheller schwingt seine Schelle,
wenn´s gilt was Neues auszuschelle.
Er schwingt die Schelle mit viel Schwung,
verkündet laut: „Bekanntmachung“.

Der Ausscheller erinnert an eine Zeit lange vor dem Internet, als die Leute noch miteinander redeten und er war ein Stück Stadtkultur.

Beim Ausscheller handelt es sich um eine Person, die zwischen 1900 und 1952 für die Gemeindeverwaltung und die Bekanntmachungen zuständig war. Dies waren Männer, die mit lauter Stimme sich Gehör verschafften und die die amtlichen Bekanntmachungen an verschiedenen Plätzen in der Stadt verkündeten. Der Mann mit der Ortschelle zog durch die Stadt, schwang seine Schelle und wartete, bis sich die Bürgerinnen und Bürger eingefunden oder ihre Fenster geöffnet hatten. Schalldichte Fenster und Türen gab es damals noch nicht und auch der Straßenverkehr war damals ruhiger. Dann verlas er seine Texte, in denen Neuheiten, wichtige Termine oder auch kurzfristige Bekanntmachungen aus der  Gemeinde mitgeteilt wurden, wie etwa: „Die Stadt gibt bekannt: Morgen früh gibt es ab 8 Uhr kein Wasser“.

Seit Herbst 2002 steht der Ausscheller „Marbeck“ neben dem Wiegehäuschen am Markplatz auf einem roten Sandsteinsockel. Dieser Platz ist ganz bewusst gewählt, denn hier waren die Diensträume des Ausschellers.

Otto Beck und seine Frau Ricki Beck schenkten der Stadt Laubenheim im Herbst 2002 die 1.80 Meter große und etwa 200 Kilo schwere Bronzefigur. Der Ausscheller trägt einen markanten Schnurrbart, eine Amtsmütze auf dem Kopf und die Schelle in der linken Hand.


Heute verkörpert die Figur des Ausschellers in der Narrenzeit unser Vereinsmitglied Kai-Uwe Ludwig, der jedes Jahr in die Rolle des Ausschellers schlüpft und den Narren vor jeder Sitzung einen Überblick über das aktuelle politische, wirtschaftliche und kulturelle Geschehen im In- und Ausland gibt.